1.2: Akteure im Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ist angesichts seiner vielen Akteure sehr komplex, durch die genaue Aufgabenverteilung gleichzeitig aber auch sehr gut auf den Ernstfall vorbereitet. Abgesehen von den staatlichen Akteuren, wie etwa der Bundeswehr, der Bundespolizei und der Feuerwehr, gibt es zahlreiche weitere Hilfsorganisationen, ohne die das Krisenmanagement in Deutschland nicht umsetzbar wäre. Es folgt eine Auswahl an Organisationen, die einen erheblichen Vorschub zur Bekämpfung von humanitären Hilfen und der Bewältigung von Katastrophen leisten.

Das BBK ist eine Bundesbehörde die der Zuständigkeit des Bundesministeriums des Innern und Heimat (BMI) unterliegt. Neben Polizei, Bundeswehr und Hilfsorganisationen sorgt sie als vierte Säule für den zivilen Bevölkerungsschutz. Das BBK bildet somit die zentrale Anlaufstelle für die zivile Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland. Es stellt zudem Fahrzeuge für den Zivilschutz bereit. So stehen Deutschlandweit insgesamt 18 Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) an 12 Luftrettungszentren zur Verfügung. Außerdem sieht das Ausstattungskonzept des Katastrophenschutzes über 5400 Einsatzfahrzeuge vor, die in allen 16 Bundesländern verteilt sind. Dabei wird zwischen Zivilschutzfahrzeugen der Betreuung, des Sanitätswesens, des Brandschutzes und des Personentransportes unterschieden. Ziel dabei ist die Bestmöglichste Unterstützung von Sonderlagen im Katastrophenschutz der Länder. ¹

Das Technische Hilfswerk fällt unter den Verwaltungsbereich des Bundesministeriums und ist eine durch ehrenamtliche Mitglieder:innen getragene Hilfsorganisation. Aktuell sind bundesweit rund 88.000 ehrenamtliche Personen in über 300 Ortsverbänden tätig. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig und reichen von der Bergung von Trümmerteilen über den Brückenbau bis hin zur Trinkwasserversorgung nach Krisenereignissen wie etwa Hochwasser oder anderen Naturkatastrophen. Aber auch die Beteiligung und Unterstützung von Auslandseinsätzen im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland sind Aufgabe des THW. ²

Das Deutsche Rote Kreuz, kurz DRK, ist Teil der größten humanitären Bewegung der Welt. Seit seiner Gründung im Königreich Württemberg vor über 160 Jahren, ist sie unermüdlich im Einsatz. Auch hier leisten neben den vielen Berufshelfenden zehntausende Freiwillige erste Hilfe bei Großunfällen, Naturkatastrophen oder humanitären Unfällen jeglicher Art. Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Rettung von Personen, medizinische Erstversorgung von Verletzten, Hilfe bei Notlagen und Überwachung des humanitären Völkerrechts in Deutschland und der ganzen Welt. Weltweit zählt die internationale Rotkreuz-, Rothalbmondbewegung 191 Mitgliedsstaaten und ist somit die größte humanitäre Organisation der Welt. ³

Der Arbeiter-Samariter-Bund, kurz ASB, ist eine in ganz Deutschland aktive Hilfs- und Wohlstandsorganisation. Unter dem ASB sind insgesamt über 50.000 hauptamtliche und mehr als 20.000 ehrenamtliche Mitglieder:innen beschäftigt. Der ASB ist vielfältig und wird in zwei wichtige Bereiche unterschieden, die Hilfsorganisation und den Wohltätigkeitsverein. Die Aufgabenfelder des ASB sind unter anderem Erste Hilfe, Pflege, Kinderund Jugendhilfe, Angebote für Menschen mit Behinderung sowie Integration. Auch im Katastrophenschutz übernimmt der ASB als Hilfsorganisation etwa bei der Betreuung von Personen, bei der Wasserrettung und der Notfallseelsorge eine wichtige Rolle. ⁴

Die Hauptaufgabe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist es, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Sie bildet mit fast 600.000 Mitgliedern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Rettungsschwimmausbildung, Aufklärung über Wassergefahren und Waasserrettungsdienst gehören zur Kernaufgabe der Organisation. Mit über 100 Wasserrettungszügen engagiert sich die DLRG nicht nur in der örtlichen Gefahrenabwehr, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag im Bevölkerungsund Katastrophenschutz. ⁵

Außerdem haben Hilfsorganisationen wie etwa der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter-Unfall-Hilfe großen Anteil an der Bewältigung humanitärer Hilfe in Krisenzeiten.