„Ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen oder die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte in so ungewöhnlichem Ausmaß gefährdet oder geschädigt werden, dass die Gefahr nur abgewehrt oder die Störung nur unterbunden und beseitigt werden kann, wenn die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Organisationen und Einrichtungen unter einheitlicher Führung und Leitung durch die Katastrophenschutzbehörde zur Gefahrenabwehr tätig werden.“ 1

Unter den Begriff Katastrophe fallen eine Vielzahl von Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen, Sturmfluten oder Felsstürze. Extreme Naturereignisse sind vielfältig und treten oftmals spontan und somit ohne lange Vorbereitungszeit für die Bevölkerung auf.

Als Naturkatastrophen werden etwa Hochwasser oder Überschwemmungen, durch langanhaltenden oder extremen Niederschlag, Erdbeben oder Vulkanausbrüche gezählt. Katastrophale Folgen können auch bei Stürmen, Starkregen, Hagel, Lawinenabgänge sowie Dürren, Busch- und Steppenbränden auftreten. Auch Seebeben, die sich zu Tsunamis entfachen können, haben dramatische Auswirkungen auf die Bevölkerung und ganze Landstriche. So hat etwa das Erdbeben und der Tsunami als Auswirkung des Seebebens vor der Küste Japans im Jahr 2011 nahezu 16.000 Menschenleben gefordert und durch die damit ausgelöste Atomkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima haben etwa eine halbe Million Menschen ihr zu Hause verloren und wurden obdachlos. Bis heute sind einige Landstriche unbewohnbar. 2

Laut Wissenschaftler:innen haben die steigenden Treibhausgase in unserer Atmosphäre eine Auswirkung auf das Weltklima und können Extremwetter zur Folge haben, welches sich leicht in unüberschaubare Naturkatastrophen entladen kann. 3 Meist sind die direkten Auswirkungen des Klimawandels in ärmeren Ländern des globalen Südens zu spüren. Doch auch hierzulande kommt es zu einer spürbar steigenden Anzahl an Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen.

Eine der verheerendsten Naturkatastrophen der letzten Jahre in Deutschland war die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021. Damals sorgte ein Sturmtief für derartigen Niederschlag, dass mehrere beschauliche Flüsse, darunter die Ahr und Erft, zu reißenden Strömungen mit unvorstellbaren Kräften anstiegen. Alleine in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 starben in den Fluten mehr als einhundertachtzig Menschen und mehr als achthundert wurden teils schwer verletzt. 4 Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf 40 Milliarden Euro geschätzt und es wird wohl Jahrzehnte dauern bis die betroffenen Regionen wieder vollständig hergestellt sind. 5 Auch Fluchtbewegungen in Folge von Kriegen und des Klimawandels der leidenden Bevölkerung sind Auswirkungen, die wir teilweise schon heute spüren.

Laut der UNO sind bis Ende 2023 mehr als 117 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen weltweit auf der Flucht. Diese fliehen vor Kriegen, Konflikten oder Verfolgungen. Einen signifikanten Einfluss hat dabei der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Seit Beginn des Krieges Anfang 2021 bis zum Zeitraum Mitte 2022 wurden bereits mehr als 6,3 Millionen aus ihren Heimatorten vertrieben und mussten die Flucht aufnehmen. 6 Die Zahl der Menschen, die durch Naturkatastrophen und Hunger ihre Lebensgrundlage verloren haben und daher die Flucht antreten müssen, wird dabei noch nicht mitgerechnet. Die Endgültige Zahl der Geflüchteten weltweit dürfte somit noch deutlich größer liegen.

Auflistung aller Gefahren 7 Anzahl Geflüchteter 8