1.1: Was ist eine Katastrophe?

„Ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen oder die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte in so ungewöhnlichem Ausmaß gefährdet oder geschädigt werden, dass die Gefahr nur abgewehrt oder die Störung nur unterbunden und beseitigt werden kann, wenn die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Organisationen und Einrichtungen unter einheitlicher Führung und Leitung durch die Katastrophenschutzbehörde zur Gefahrenabwehr tätig werden.“ 1 Unter den Begriff Katastrophe fallen eine Vielzahl von Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen, Sturmfluten oder Felsstürze....

Krisen und Bevölkerungsschutz

1.2: Akteure im Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ist angesichts seiner vielen Akteure sehr komplex, durch die genaue Aufgabenverteilung gleichzeitig aber auch sehr gut auf den Ernstfall vorbereitet. Abgesehen von den staatlichen Akteuren, wie etwa der Bundeswehr, der Bundespolizei und der Feuerwehr, gibt es zahlreiche weitere Hilfsorganisationen, ohne die das Krisenmanagement in Deutschland nicht umsetzbar wäre. Es folgt eine Auswahl an Organisationen, die einen erheblichen Vorschub zur Bekämpfung von humanitären Hilfen und der Bewältigung von Katastrophen leisten....

Krisen und Bevölkerungsschutz

1.3: Bevölkerungsschutz in Deutschland

Der Bevölkerungsschutz und die Gewährleistung der Sicherheit für Bürgerinnen und Bürger ist eine der Kernaufgaben des Staates. Notsituationen entstehen meist plötzlich und unerwartet und stellen Bürger:innen oft vor immense Herausforderungen oder gar in Gefahrensituationen. Notlagen können etwa bei Naturkatastrophen wie Waldbränden oder Fluten, durch Seuchen, bei terroristischen Anschlägen und Kriegen oder den Auswirkungen von Pandemien auftreten. Sichere Verhältnisse zu schaffen, ist in solchen Situationen die höchste Priorität. Hier greift der Bevölkerungsschutz....

Krisen und Bevölkerungsschutz

1.4: Verlauf einer Krise

Da Krisen meist unerwartet auftreten und durch zahllose Faktoren beeinflusst werden können, gibt es keine standardisierte Krise. Dennoch gibt es im Krisenmanagement einige Abläufe und Vorgehensweisen die bei den meisten Krisensituationen ähnlich ablaufen und für den Ernstfall vorbereitet und erprobt werden müssen. Tritt ein großflächiges Gefahrenereignis ein, so greift das integrierte Hilfeleistungssystem. Es regelt die Zuständigkeiten der jeweiligen Behörden und Hilfsorganisationen. Anhand seiner Regelungen werden die nötigen Schritte und Maßnahmen im Krisenszenario aktiviert....

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1.5: Dauer von Krisen

Krise ist nicht gleich Krise. Jede Krisensituation ist unterschiedlich und kann durch viele Punkte differenziert werden. Auch die Dauer der Krise kann ausschlaggebend über eine Einordnung sein. Zählen Starkregen, Sturmfluten und Erdrutsche zu kurzen, punktuellen Krisen, kann man den menschengemachten Klimawandel zur langanhaltenden Bedrohung zählen, die über einen längeren Zeitraum Menschenleben und Existenzen bedroht. Auch Kriege und daraus resultierende Fluchtbewegungen sind durch ihre Dauer differenzierter zu betrachten. Klimawandel – Brandbeschleuniger für Krisen Überflutungen in Afrika, Hitzewellen in Amerika und Asien, Flächenbrände in Australien und Kanada und Extremwetter weltweit....

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1.6: Die verheerendsten Krisen in Deutschland

„Die Bekämpfung der Klimakrise und der Umgang mit ihren Auswirkungen ist zentrale Menschheitsaufgabe dieses Jahrhunderts. Oberstes Ziel muss es sein, die noch immer steigenden globalen Emissionen drastisch zu reduzieren: Es ist unabdingbar, dass wir hier schnell Erfolge erzielen. Gleichzeitig gilt es, den Auswirkungen der Klimakrise mit Anpassungsstrategien zu begegnen, um so Menschen und Naturräume zu schützen.“ Naturkatastrophen sind atemberaubend und faszinierend zugleich. Doch entstehen sie meist spontan und ohne lange Vorlaufzeit und können sich im Handumdrehen in lebensgefährliche Wetterphänomene verwandeln....

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1.7: Katastrophentourismus

Krisen und Katastrophen sind für Betroffene und Helfende ohnehin schon schlimm genug zu verkraften. Doch immer wieder ist von sogenanntem „Krisentourismus“ oder auch „Dark tourism“ die Rede. Diese Art von Tourismus beschreibt Schaulustige, die nach Tragödien oder Naturkatastrophen in die betroffene Krisenregionen fahren um sich dort das Ausmaß der Zerstörung anzusehen. Dabei ist zu unterscheiden, dass sie keine Intention zur Hilfe haben, sondern aus reiner Neugier und persönlichem Interesse zum Unfallort fahren....

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1.8: Ausgaben und Investitionen in den Katastrophenschutz

Der Zivil- und Katastrophenschutz erfüllt wichtige Aufgaben zur Prävention und Bekämpfung von Großschadensereignissen in ganz Deutschland. Für die Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen genötigt es Mittel des Bundes. Stieg der zur Verfügung stehende Etat in den Jahren 2019 bis 2022, durch Naturkatastrophen im Ahrtal, Fluchtbewegungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine und Implementierungen von Warnsystemen stetig an, so ist seit 2023 ein deutlicher Rückgang der Gelder im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes zu verzeichnen....

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1.9: Eingesetzte Mittel im Katastrophenschutz

Genau wie in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und der Wirtschaft gibt es auch im Bevölkerungsschutz innovative Entwicklungen, Systeme und Lösungsansätze, welche Krisen vorbeugen, ihre Auswirkungen abschwächen oder bei der Wiederherstellung der Infrastruktur helfen. Wichtig ist die stetige Weiterentwicklung von Aktionsplänen und die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Bereichen, um die Resilienz der Bevölkerung weiter zu stärken und den Bevölkerungsschutz zu verbessern. Im folgenden werden Lösungsansätze vorgestellt, die sich aktuell in der Planung oder bereits in Tests unter realen Bedingungen befinden....

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